Aktuelles

 
 
Interview für die Bezirksblätter im Sommer 2013: Patricia Karg ist als Künstlerin demütig in ihrer
suchend. Und berührt dadurch die Menschen.


Bezirksblätter: Sie haben als Künstlerin viel erreicht, sind über Tirol hinaus bekannt. Welche Wünsche hat
Patricia Karg noch?

Patricia Karg: „Zuerst Wünsche an der Basis wie Gesundheit, Familie oder Glück zu finden und zu bewahren,
aber auch Zielsetzungen zu formulieren, damit man die Kraft hat, aufzustehen und etwas zu beginnen. Ich muss
mein Feuer immer wieder neu entzünden, zum kreativen Prozess gehört aber auch ein Umblick. Was man kennt,
muss immer wieder in Frage gestellt werden, damit man sich persönlich und künstlerisch weiterentwickeln kann.“

Sie leben von Ihrer Kunst, und das ist bekanntlich eine Sache, die der Mensch so „nicht braucht“.
Hindert Sie das in Ihrer Arbeit?

„Es spornt mich an. Ich sehe mir die Menschen an und frage mich, was ich anbieten kann um in den sinnlichen
Dingen zu bereichern. Und es fehlt meistens nicht viel. Aber mit meiner Arbeit, mit den Farben und Darstellungen
kann ich die Menschen und ihre Seele berühren und sie dadurch weiten.“

Also Kunst zur Freude der Menschen zu schaffen ist Ihr Ziel?

„Ich mache nicht Kunstwerke, die dastehen oder an der Wand hängen. Es sind meine eigenen seelischen Fenster,
die ich öffnen will und man damit hienaus fühlen darf. Ich höre den Menschen zu, nehmen sie wahr und dann beginnt
die Herausforderung, sich diesen Gefühlen zu stellen. Das Endresultat muss bewegen, sonst ist es weder für mich
noch für den Auftraggeber sinnvoll.“

Ist Tirol ein gutes Pflaster für KünstlerInnen?

„Ich bin sehr dankbar, denn Tirol hat mich als Künstlerin überleben lassen. Die TirolerInnen schauen nach mir und
kommen zu mir. Tirol hat Menschen, die Kultur schätzen, die schöne Dinge lieben und vielen geht es wirtschaftlich gut.
Aber ich bin sehr engagiert, gehe auf die Menschen zu und auch das bringt die Menschen zu meiner Freunde am
Lebensbereichen gestalten und ist Teil meines Erfolges.“

Teil des Erfolges ist aber auch harte, körperliche Arbeit, da Sie ja auch bildhauerisch tätig sind.

„Ja, ich arbeite als Frau extrem, oft extremer als ein Mann, weil es meine Arbeit ist, die ich sehr liebe. Am schwersten
ist der Beginn, ich muss mich zuerst hintrainieren, weil ich sonst kein sportlicher Mensch bin. Danach macht die Arbeit
große Freude, auch wenn sie noch so schwer ist. Und ohne Freude gelingt es schwer.

Das braucht aber auch große Disziplin?

„Ja und natürlich Mut. Mut sich hinzustellen, sich der Kritik zu stellen und das Werk zu vollenden. Ohne Mut ist Kunst
nicht möglich. Mut und dann Disziplin das gehört zusammen um etwas zu bewegen und sichtbar zu machen.

Eines Ihrer Lieblingswerke heißt „Verführung“. Wohin wollen Sie als Künstlerin die Menschen verführen?

„Jede künstlerische Tätigkeit hat etwas mit Zauber und Verführung zu tun. Aber Verführen heißt auch führen und ich
führe die Menschen in meine bunte, verzauberte Welt.“

Und wie lange werden Sie uns als Künstlerin noch verführen?

„Ich habe noch viele Ideen und je älter ich werde, umso vielschichtiger und vertiefter werde ich. Meine kreative Quelle ist
nicht erschöpft aber ich achte auch auf unsere Lebensqualität.“ Trotzdem stehe ich täglich in meinem Atelier – immer
noch mit Freude.“

_______________________________________________________________________________ Patricia Karg, 25.7.13

   
 

zurück

   
   

 

   

Letztes Update am 16.08.2013